Die große Diskussion um getreidefreies Hundefutter

Artikel aktualisiert am 05.09.2022

Gutes Hundefutter ist gefälligst frei von Getreide, heißt es mittlerweile in vielen Hundeforen oder Facebook-Gruppen. Für die einen ist es selbstverständlich, getreidefreies Futter zu füttern, andere verstehen den Trubel um die Thematik nicht. Es stimmt zwar, dass die ursprüngliche Ernährung des Wolfes aus 100 Prozent Fleisch und ohne Getreide bestand, allerdings stimmt es auch, dass der Hund, wie wir ihn kennen, genetisch betrachtet, nicht mehr komplett mit dem Wolf gleichzusetzen ist. Damit besitzt der Hund als Haustier ein anderes Verdauungssystem als ein Wolf mit unterschiedlichen Prozessen und Verwertungsvorgängen. Doch auch darüber streiten sich die Hundebesitzer und sehen vielleicht mehr Wolf im Pudel als Haustier.

Hundefutter ohne Getreide – warum überhaupt?

Der Hund stammt nichtsdestotrotz vom Wolf ab und ist unumstritten ein Fleischfresser. Getreide gehört nicht auf seinen Ernährungsplan und kann, wenn denn doch gefüttert, Probleme verursachen. Zumindest bei manchen Hunden. Die Frage an dieser Stelle: Warum füttert man denn überhaupt Getreide anstelle von purem Fleisch? Ganz einfach – es ist billig und füllt die Mägen sowie die Geldbeutel der Futterhersteller. Hundefutter aus dem Supermarkt, bei dem das Kilo nicht einmal mehr einen Euro kostet, ist üblich. Im Futter ist kein hoher Fleischanteil zu finden, vielleicht ist die Rede von 3-4 Prozent, wenn überhaupt. Alles andere ist Getreide, minderwertiges noch dazu.
Das Verdauungssystem unserer Hunde ist – so die Ansicht vieler – noch auf ihre ursprüngliche Ernährung programmiert. Und so stellte man fest, dass Hunde Getreide eigentlich nur sehr schlecht verdauen und verwerten können. Ganz im Gegensatz zu Menschen, welche allerdings auch von Getreideunverträglichkeiten geplagt werden. Hunde können ebenfalls Allergien gegen Getreide entwickeln und Durchfall oder Hautprobleme bekommen. Auch eine komplette Futterverweigerung kann folgen.

Verwertung von Getreide beim Hund

Ein Hund kann Getreide nur schlecht verwerten und an dieser Tatsache lässt sich nur schwer rütteln. Den Grund dafür finden wir im Darm, welcher beim Hund sehr kurz ist. Menschen besitzen einen Dünndarm, der mehrere Meter lang ist, ein Hund besitzt einen wesentlich kürzeren Dünndarm. Allerdings benötig Getreide eine extrem lange Zeit, um sich vollständig in seine Bestandteile aufzuspalten und vom Organismus verarbeitet werden zu können. Da das Getreide im Darm des Hundes also schneller wieder nach draußen transportiert wird, kommt es gar nicht erst zu einer Zersetzung.
Und auch das enthaltene Gluten im Getreide macht vielen Hunden Probleme. Beim Menschen führt eine Unverträglichkeit zu Zöliakie, eine Glutenunverträglichkeit, bei der kein Getreide vertragen wird. Ab sofort geht es um eine glutenfreie Ernährung, was aus heutiger Sicht ziemlich schwer umzusetzen und in den Alltag zu integrieren ist. Bei Hunden können die Auswirkungen noch weit schlimmer sein.

Getreidefreies Hundefutter – was ändert sich?

Hunde sollten entsprechend ihrer Rasse ernährt werden. Der Grundsatz aber, dass der Hund ein Fleischfresser ist, wird sich nicht so schnell ändern. Getreidefreies Futter ist daher ein erster Schritt. Sehr viele Menschen erkennen dieses Problem mittlerweile und setzen auf Futter ohne Getreide und mit einem hohen Fleischanteil. Bemerkt wird eine Futterumstellung direkt am Hund, welcher viel agiler, aktiver und fitter ist. Auch das Fell kann sich nachhaltig verändern, mehr glänzen und strahlen.

Getreidefreies Hundefutter kaufen – worauf achten?

Sehr viele Hersteller bieten mittlerweile Hundefutter getreidefrei an, denn auch sie bemerken das Umdenken vieler Hundebesitzer. Egal ob Terra Canis, Wildborn oder Wolfsblut – sie alle setzen auf einen hohen Anteil Fleisch. Dass dieses Futter natürlich etwas teurer ist, dürfte an dieser Stelle selbstverständlich sein.
Geachtet werden sollte in erster Linie natürlich auf den Hinweis „getreidefrei“. Doch nur weil kein Getreide im Futter verarbeitet wurde, muss es nicht unbedingt hochwertig sein. Viel entscheidender sind der Fleischanteil und die Herkunft des Fleisches. Wildborn und Wolfsblut beispielsweise setzen zwar auf ein sehr vielfältiges Fleischangebot, allerdings achten die Hersteller auch auf die Herkunft. Die Fische stammen aus dem Atlantik und nicht aus einer Fischzucht, das Wild aus Neuseeland und anderen guten Herkunftsländern. Der Anteil des Fleisches sollte mit mindestens 50 Prozent und gerne weit mehr versehen sein. Üblich sind Fleischanteile von bis zu 80 Prozent. Wer sich für getreidefreies Hundefutter mit hohem Fleischanteil entscheidet, der solle auch auf die Form des Fleisches im Hundefutter achten. Hochwertiges Muskelfleisch oder Innereien und Nebenprodukte zeugen von einer durchdachten Ernährung.
Der Rest besteht gerne aus Obst und Gemüse, denn auch das frisst der Hund gerne. Und ist auch durchaus zu empfehlen, denn in Obst und Gemüse sind wertvolle Vitamine, Nährstoffe und Mineralien enthalten. Wichtig ist im Gegenzug aber, dass auf künstliche Geschmacksverstärker oder Farbstoffe verzichtet wurde. Auch Zucker hat im Hundefutter nichts zu suchen.
Zum Thema Zucker sei angemerkt, dass dieser gerne in viel zu hoher Menge im Hundefutter verarbeitet wird. Dies ist auch der Grund, warum der Hund das minderwertige Futter überhaupt frisst. Auch unsere Vierbeiner können vom Zucker süchtig werden und das Hundefutter scheinbar „lieben“. Daher kann es passieren, dass der Hund zunächst das hochwertige, zuckerfreie und getreidefreie Futter verweigert. Die Umstellung kann ein paar Tage dauern, sich im Endeffekt aber lohnen.

Jeder gesparte Euro beim Futter kostet doppelt so viel beim Tierarzt!

Vielleicht kennt der eine oder andere diesen Spruch, und irgendwie behält er sich ein Stück Wahrheit vor. Dabei ist natürlich nicht sicher gesagt, dass Hunde durch eine Getreidefütterung zwingend krank werden und ihr Leben lang mit den Spätfolgen zu kämpfen haben. Viele Hunde vertragen das Futter für eine lange Zeit und leben gut damit. Andere erkranken jedoch und das Risiko, das sich daraus ergibt, möchten die wenigsten noch eingehen. Allergien und Unverträglichkeiten sowie andere daraus resultierende Symptome kosten später natürlich viel Geld, wenn man sie denn behandeln muss. Und Allergie-Futter kostet dann natürlich auch noch etwas.

Trockenfutter, Nassfutter oder doch lieber Barfen?

Wer sich mit getreidefreiem Futter beschäftigt, der wird früher oder später auch mit dem Barfen konfrontiert werden. Und sehr viele sind der Ansicht, dass die rohe Fleischfütterung doch die Beste sei. Aber auch darüber streitet man sich und nicht jeder möchte täglich frisches, blutendes Fleisch auftauen und verfüttern. Das muss auch nicht sein, denn wir halten schließlich keine Raubtiere, sondern Haustiere. Und ob Trocken- oder Nassfutter, das sei einem jeden selbst überlassen. Nassfutter wird jedoch oft bei älteren Hunden empfohlen, da mehr Flüssigkeit aufgenommen wird. Trockenfutter ist für das Gebiss des Hundes besser. Möglich ist natürlich auch eine Aufteilung der beiden Fütterungsvarianten, vorausgesetzt natürlich, beides stammt von der gleichen Marke ab.

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Erstellt von Cimbi
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