Die Zahnpflege beim Hund

Artikel aktualisiert am 09.06.2023

Der Mensch vermenschlicht seinen Hund aber ganz schön, oder? Muss Zahnpflege jetzt auch noch sein? Leider ja, denn die Vorfahren unserer Vierbeiner betrieben schließlich auch Zahnpflege.

Durch das Reißen und Fressen von Beutetieren wurde die Zahnpflege zum beiläufigen Geschäft und erledigte sich von alleine. Heutiges Hundefutter ist dafür leider nicht mehr geeignet, auch das Zerbrechen von Trockenfutter reicht in diesem Fall nicht aus.

Hinzu kommt, dass viele Hundefuttersorten auch noch mit Zucker und anderen schädlichen Inhaltsstoffen angereichert sind und der Hund heute ebenso an Karies erkranken kann.

Hundebesitzer stehen in der Verantwortung, sich um die Zahnpflege seines Hundes zu kümmern. Wie das funktioniert, wird in nachfolgendem Bericht erläutert:

Regelmäßige Zahnkontrollen beim Tierarzt

Auch ein Hund muss zum Zahn- äh Tierarzt. Er sollte genauso selbstverständlich sein wie der Zahnarztbesuch bei einem Menschen, nämlich einmal pro Jahr.

Zwar kostet der Kontrollbesuch Geld, allerdings sind Wurzelbehandlungen oder andere Eingriffe viel kostspieliger. Diese können für den Hund später extrem schmerzhaft werden.

Zahnerkrankungen beim Hund können im Übrigen weit schlimmere Folgen haben als für den Menschen. Und so kommt es nicht selten vor, dass das Tier ein irreparables Gebiss durch diverse Fäulnisse im Inneren des Zahns bekommt und eingeschläfert werden muss. Die Rede ist von Zahnstein, Parodontose und Karies, ebenso oft unbekannt der sogenannte Hundezahn.

1. Zahnstein

Zahnstein ist eine Sache, die jeden Hund betrifft, er bekommt ihn automatisch. Allerdings verursacht er Mundgeruch und im späteren Verlauf Zahnfleischentzündungen. Das Zahnfleisch schwillt an, rötet sich und überdeckt irgendwann den kompletten Zahn.

Der Hund wird zunehmend aggressiv, verweigert bald das Futter und hat unerträgliche Schmerzen. Unbehandelt verhungert er irgendwann. Damit dies nicht passiert, sollte man den Zahnstein oder die beginnende Plaque einmal jährlich von einem Tierarzt entfernen lassen. Vorbeugend gibt es diverse Zahnpflegeprodukte für Hunde. Diverse Kausticks können ein gesundes Hundegebiss bereits ausreichend pflegen.

2. Parodontose

Bakterien sind in jedem Mund anzutreffen. Nehmen sie überhand, so folgen entzündliche Prozesse, welche meist am Zahnfleischrand beginnen und bis in den Kiefer wandern können.

Bei der Parodontose bilden sich Taschen und die Zahnhälse liegen irgendwann frei. Wird dieser Zustand nicht behandelt, so verschlimmert sich die Parodontose so sehr, dass schließlich die Zahnwurzeln frei liegen. Und dann wird es richtig schmerzhaft für den Hund.

Im weiteren Verlauf greift die Entzündung den Kieferknochen an, die Zähne des Hundes sind dann nicht mehr zu retten. Bakterien können sich überdies auch noch vermehren und in den Blutkreislauf gelangen.

Dort werden weitere Erkrankungen ausgelöst, besonders schwere Herzklappenveränderungen, Nierenprobleme oder Haut- und Gelenkerkrankungen.

3. Karies

Hunde bekommen eher selten Karies, denn sie sollten bei einer gesunden Ernährung nicht wirklich mit Zucker in Kontakt kommen. Leider ist aber auch dieser in vielen Hundefuttersorten enthalten.

Durch das Hundefutter kann Karies daher extrem gut vorgebeugt werden. Hundefutter sollte sowohl getreidefrei, als auch frei von Zucker und künstlichen Geschmacksverstärkern sein.

Der Fleischanteil im Futter liegt idealerweise bei 70 Prozent und mehr, der Rest sollte Gemüse sein.

Schokolade, Bonbons oder andere Leckereien haben im Hundemaul nichts verloren, auch wenn es zuckersüß aussieht, wenn der kleine Hundewelpe genüsslich das restliche Eis vom Stil schleckt.

Zahnerkrankungen vorbeugen:

Zähneputzen mit Hunden? Ja bitte! Denn Zähneputzen ist auch für Hunde die optimale und wirksamste Zahnpflege überhaupt.

Zahnbelag, Zahnstein und beginnender Karies kann somit einfach weggeputzt werden. Natürlich empfiehlt es sich, die Zähne seines Hundes täglich zu putzen.

Spezielle Hundezahnbürsten und spezielle Hundezahnpasta sind beim Tierarzt erhältlich. Wer seinem Hund die Zähne nicht täglich oder wöchentlich putzen möchte, der wird auch nicht an den Pranger gestellt.

Immerhin handelt es sich um einen Hund, der zwar Pflege benötigt, allerdings nicht überpflegt werden sollte.

Und: Zähneputzen muss bereits im Welpenalter trainiert werden. Und zwar mit viel Lob und Zustimmung.
Die wirksamste Vorbeugung ist immer noch die Ernährung. Bereits im Welpenalter kann dem Hund ein Knochen zum Herumkauen hingelegt werden. Beliebt sind vor allem Schweineohren, Rinderlenden, Pansen oder ähnliche Teile vom Tier.

Eine wöchentliche Zahnfleischkontrolle durch den Besitzer kann ebenfalls Schlimmeres verhindern.

Alternativen zum Zähneputzen

Im Übrigen gibt es auch gute Alternativen zum Zähneputzen. Beispielsweise können spezielle Zahnpflege-Gels vom Tierarzt auf die Zähne aufgetragen werden (ohne putzen). Dieses wirkt auf dem Zahn dann enzymatisch und sorgt für eine natürliche Plaque-Entfernung.

Auch Mundspülungen, die den Mundraum desinfizieren, können hin und wieder ins Trinkwasser gegeben werden. Sie sorgen gleichzeitig für einen frischen Atem. Auch Hundekuchen, Knochen, Ochsenziemer oder besondere Büffelhautknochen sind eine ideale Lösung für Zahnpflege. Es muss also kein stressiges Zähneputzen sein.

Im Hundefutter können auch spezielle Futterzusätze mithilfe von diversen Enzymen die Veränderung des pH-Wertes verhindern und Plaquebildung reduzieren.

Wann sollte man zum ersten Mal mit dem Hund zum Zahnarzt?

Mit ca. 6 Monaten beginnen Welpen mit dem Zahnwechsel. Ist dieser weitgehend abgeschlossen, so sollte die erste Vorstellung beim Tierarzt erfolgen. Auch sollte man seinen Hund zum Tierarzt bringen, wenn folgende Auffälligkeiten auftreten:

•  rotes und leuchtendes Zahnfleisch
•  vermehrte Speichelproduktion
•  zögerliches oder gänzlich verändertes Fressverhalten
•  Zahnfleischblutungen
•  gelbe oder bräunliche Ablagerungen
•  muffeliger Atem
•  ständiges Kratzen und Schaben an der Schnauze

Wer seinen Hund liebt, der sorgt sich auch um die Zahngesundheit. Immerhin kann dieser nicht sagen, wenn etwas schmerzt. Dementsprechend liegt die Verantwortung in diesem Fall beim Besitzer.

Wer schon einmal Zahnschmerzen hatte, der wird wissen, wie schmerzhaft ein Zahnarztbesuch schließlich sein kann. Seinem Vierbeiner möchte man dies doch dann erst recht ersparen.

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Erstellt von Cimbi
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6 Gedanken zu „Die Zahnpflege beim Hund“

  1. Mein Hund hatte leider schon mal eine Parodontose und es war wirklich schlimm. Die Kosten für die Behandlung und die Schmerzen, die er hatte, möchte ich keinem Hund zumuten. Deshalb ist regelmäßige Zahnkontrolle beim Tierarzt so wichtig!

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  2. Ich finde es super, dass du auch Alternativen zum Zähneputzen erwähnst. Mein Hund ist da nämlich nicht so begeistert von. Die Zahnpflege-Gels und spezielle Kauartikel werde ich definitiv ausprobieren.

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  3. Ich habe bemerkt, dass mein Hund Mundgeruch hat. Nie hätte ich gedacht, dass Zahnstein dahinterstecken könnte. Ich werde jetzt regelmäßig die Zähne meines Hundes putzen und auf seine Ernährung achten. Danke für die Infos!

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  4. Interessant zu wissen, dass Hunde auch Karies bekommen können. Ich werde ab jetzt genau darauf achten, dass das Hundefutter zuckerfrei ist und die Zähne meines Hundes regelmäßig putzen.

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  5. Als Hundebesitzer sollte man sich wirklich bewusst sein, dass die Zahngesundheit unserer Vierbeiner genauso wichtig ist wie unsere eigene. Danke für den informativen Beitrag und die wertvollen Tipps!

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