Steckbrief Dobermann
Größe Rüden: 68 – 72 cm
Größe Hündin: 63 – 68 cm
Gewicht Durchschnitt: Rüden 40 – 45 kg, Hündinnen 32 – 35 kg
Fell: kurz, hart, dicht, ohne Unterwolle
Farben: schwarz / braun, rostroten Applikationen am Kopfbereich, an der Brust und den Beinen
Erbkrankheiten: Wobbler-Syndrom, DCM Herzerkrankungen
Lebenserwartung: 10 – 12 Jahre
FCI Gruppe: Pinscher und Schnauzer mit Arbeitsprüfung
Besondere Eigenschaften: beeindruckendes Erscheinungsbild, spiegelt das Verhalten seines Besitzers extrem wieder, sehr arbeitswillig und sportlich, extrem wachsam und schnell in seinen Reaktionen, tritt sehr selbstbewusst auf
Aussehen, Merkmale: kräftiger Körperbau und Hals, schwarzes Fell mit braun-rötlichen Flecken am Kopf und an der Brust
Die Geschichte des Dobermanns
Der Dobermann wurde erst ab dem Jahre 1870 in Thüringen gezüchtet. Sein Züchter hieß Louis Dobermann und war ein Steuereintreiber. Dementsprechend mochten ihn die Menschen auch nicht besonders und die Rolle des Dobermanns war klar. Er sollte den Schuldnern Respekt einflößen und zur Herausgabe des Geldes bringen. Louis Dobermann wollte einen zuverlässigen Schutzhund mit einem beeindruckenden und ausdrucksstarken Auftreten. Neben seiner Tätigkeit als Steuereintreiber war er auch als Hundefänger unterwegs und so konnte er wild herumexperimentieren, ehe die heutige Rasse Dobermann entstand. Er versuchte es mit Kreuzungen von Pinschern und Rottweilern, nahm auch den sogenannten Manchester Terrier und Pointer oder Beaucerone mit hinein. Er brauchte einen Hund mit Scharfsinn und einem großen Beschützerinstinkt. Der Hund sollte dennoch ausdauernd und sportlich sein.
Der Dobermann wurde schließlich der perfekte Begleithund für die Polizei. Schnell fanden auch Familien in Amerika Gefallen am Dobermann und seinen Charaktereigenschaften. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er dann so richtig bekannt und man nutzte den Hund als Melde- und Minensuchhund. Der Dobermann war ein Gebrauchshund, nebenbei aber auch der ideale Beschützer vieler Familien. Und obendrein war er auch noch sportlich und konnte langen Ausflügen nichts Schlechtes abgewinnen.
Verhalten und Wesen – Dobermänner im Allgemeinen
Der Dobermann ist ein sehr wachsamer Hund. Er wird seine Umgebung vereinnahmen und als sein Revier anerkennen. Dementsprechend ist es ihm auch nicht egal, wer oder was sich auf diesem Grund und Boden aufhält. Er beobachtet seine Umgebung mit allen Sinnen, passt auf und reagiert entsprechend schnell. Er weiß, was falsch und richtig ist, kann Situationen sehr gut einschätzen und kann bereits dezente Reize wahrnehmen. Sein Scharfsinn ist unter Hundekennern und erfahrenen Hundebesitzern sehr beliebt. Trägheit oder Faulheit kennt der Dobermann nicht, denn er ist extrem aktiv und würde nie eine vorbeilaufende Katze übersehen.
Dobermänner besitzen einen ausgeprägten Arbeitswillen, sie müssen etwas tun, wollen gefördert und trainiert werden. Wird der Dobermann unterfordert, so entwickelt dieser schnell Verhaltensauffälligkeiten, die sicherlich nicht im Sinne seiner Besitzer sind. Zeitlich betrachtet ist der Dobermann also ein Hund, der viel Aufmerksamkeit benötigt.
Dem Rudel gegenüber möchte der Dobermann immer gefallen und dabei weiß er ganz genau, wann er sich richtig oder falsch verhält. In der Hundeerziehung braucht er einen starken Anführer. Eine grobe Hand ist jedoch auch bei dieser Rasse unangebracht. Einen energischen Ton kann der Dobermann aber durchaus abhaben.
Der Dobermann sieht vielleicht nicht auf den ersten Blick so aus, allerdings ist er ein sehr liebenswerter Hund, der seinen Besitzern immer loyal gegenübertritt und auf seine Rudelmitglieder achtet. Vor allem Kinder liebt der Dobermann. Sein starkes Nervenkostüm kann Kinderlärm und Chaos durchaus abhaben.
Fremden gegenüber kann der Dobermann allerdings zunächst sehr argwöhnisch gegenübertreten. Diese müssen dann erst vom Hundehalter „bestätigt“ und als „nicht gefährlich“ diagnostiziert werden, ehe es für den Dobermann in Ordnung ist. Hat dieser allerdings nicht das Sagen im Haus, so kann es passieren, dass der Dobermann die Verantwortung übernimmt und entgegen dem menschlichen Erwarten handelt. Aggressivität wird hier häufig mit seinem ausgeprägten Beschützerinstinkt verwechselt.
Gute Erziehungsmaßnahmen machen aber aus dem Dobermann den perfekten Familienhund. Sein Misstrauen wird er zwar nie ganz ablegen, aber das ist in gesundem Maße auch völlig in Ordnung.
Haltung und Pflege von Dobermännern
Der Dobermann besitzt extrem viel Energie, die rausgelassen werden muss. Mit seinem Menschen zusammen verlangt er tägliches Training und ausdauernde Lernspiele. Für den Hundesport ist der Dobermann deshalb ideal. Und ist der Hund gut ausgelastet, lebt es sich auch ganz entspannt. Bei älteren Menschen, die nicht mehr viel an die frische Luft können, wird sich der Dobermann nicht wohl und ausgeglichen fühlen.
Kindern gegenüber zeigt der Dobermann stets seinen Beschützerinstinkt. Er verhält sich rücksichtsvoll und liebevoll. Anders sieht es bei Katzen aus. Kennt der Dobermann diese nämlich nicht bereits aus dem Welpenalter, so wird ein Zusammengewöhnen schwierig.
Seine Reizschwelle ist leider auch nicht besonders hoch angesiedelt und so ist diese Rasse für Anfänger gänzlich ungeeignet. Einen Fehler verzeiht der Dobermann noch gerne, auf einen Zweiten hat er dann definitiv keine Lust mehr. Zunächst betrachtet der Dobermann alles als gefährlich an und nur eine gute Führung kann ihm das austreiben.
Bevorzugt werden dementsprechend souveräne, ruhige und durchsetzungsfähige Halter. Unsichere oder cholerisch veranlagte Personen kann der Dobermann nicht leiden. Betrachten wir den Dobermann als idealen Spiegel seinem Besitzer gegenüber. Denn diesen spiegelt der Hund 1 zu 1 wieder. Dobermänner mit einem schwachen Nervenkostüm sind oft an der Seite von Menschen, die ebenfalls extrem sensibel reagieren. Aggressive oder schnell aufbrausende Menschen übertragen dieses Auftreten auf ihren Dobermann. Die Erziehung muss also von Anfang an gut strukturiert werden, denn genau das ist es, was ein Dobermann benötigt.
Erstellt von Cimbi
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