Hundeerziehung – Sichtweisen und Erziehungstipps

Artikel aktualisiert am 10.06.2023

Wer sich einen Hund zulegen möchte oder es bereits getan hat, der wird sich früher oder später auch mit dem Aspekt der Erziehung beschäftigen müssen.

Hunde erziehen sich nämlich in der Regel nicht von alleine und unterliegen der Verantwortung des Besitzers. Natürlich ist nicht jeder Besitzer ein Profitrainer oder hat sich mit der Erziehung von Hunden viel beschäftigt. Auch kann nicht jeder die Zeit dafür finden, in eine Hundeschule zu gehen, weswegen die Hundeerziehung einem selbst überlassen bleibt.

Vor der Anschaffung eines Hundes solltest Du also gut überlegen, ob Du Dich der Anforderung Hundeerziehung gewachsen fühlst. Wenn nicht, so stehen Dir zahlreiche Hundeschulen, Lehrbücher oder Ratgeberseiten im Internet zur Verfügung.

Grundlegende Faktoren bei der Hundeerziehung

Natürlich gibt es verschiedene Rassen und diverse Merkmale oder Verhaltensweisen, welche die jeweilige Rasse prägen. Allerdings gelten einige Regeln bei allen Hunderassen gleich und dafür musst Du zunächst das Denken eines Hundes im Allgemeinen verstehen.

Bedenke, dass Du den Hund Deinen alltäglichen Anforderungen und Lebensbedingungen anpassen möchtest und nicht anders herum. Das bedeutet, dass ein Hund erst lernen muss, wie das Leben mit einem Menschen funktioniert und welche Regeln es dort gibt. Andernfalls wird sich der Hund immer nur nach seinem Instinkt richten und dieser ist in heutiger Gesellschaft oft unangebracht.

Wie schwierig die Hundeerziehung wird, das kann Dir vorab keiner sagen. Allerdings gibt es schon Hunderassen, die als schwer oder leicht erziehbar deklariert werden können. Beispielsweise ist der Rottweiler oder der Akita eher schwierig, da diese Rassen eine klare Führung fordern und kaum Fehler erlauben. Dalmatiner oder Collies verzeihen Anfängern schon eher kleine Ungereimtheiten in der Erziehung.

Auch gibt es Rassen wie beispielsweise der Dackel, der Chihuahua oder der Pinscher, welche erst einmal darüber informiert werden müssen, dass es überhaupt Regeln gibt. Aber keine Sorge: Jeder Hund ist erziehbar.

Regel Nummer 1 – werde der Anführer im Rudel

Hunde leben instinktiv nach dem Rudelprinzip und dieses wirst Du ihm auch nicht austreiben können. Demokratische Verhaltensweisen kennt Dein Hund nicht und wird sie auch nie verstehen. Das soll heißen, dass Ihr vor einer Situation oder einer Sache nicht erst miteinander diskutieren könnt, Vor- und Nachteile abwägen solltet und dann nach persönlichem Empfinden abstimmen dürft.

Ein solches Verhalten ist unmöglich und Hunde möchten so auch gar nicht leben. Ein Hund wünscht sich einen Anführer, dem er blind vertrauen kann, der für seine Sicherheit garantiert, der für die Nahrung und das Dach über dem Kopf sorgt und der ihn nie im Stich lässt. Kannst Du dem Hund genau das bieten, wirst Du wohl den treuesten Begleiter auf Mutter Erde haben, denn Dein Hund ist glücklich.

Andernfalls wird Dein Hund selbst die Führung übernehmen, denn nach seinen Regeln muss dies einer tun. Und sollte dieser Fall eintreten, hast Du am Ende einen ziemlich unkontrollierbaren Vierbeiner an der Seite.

Die Folgen äußern sich im Leine ziehen (schließlich muss er immer vorangehen und Dich mitführen), in unkontrollierten Bell- und Beißattacken anderen gegenüber (er muss Dich ja auch verteidigen) und in einem mehr als unruhigen Hund, der immer auf der Hut ist und über Dich wacht.

Vielleicht interpretierst Du Fehlverhalten nun etwas anders. Sei das Leittier und der Rest ist ein Kinderspiel.

Regel Nummer 2 – Grundkommandos trainieren

Bestimmte Kommandos sind für Dich und Deinen Hund unabdingbar, denn nur so kannst Du sein Verhalten steuern und kontrollieren.

Der Hund sollte „Sitz“ machen können, wenn Du an einer viel befahrenen Straße stehst, er sollte „Platz“ beherrschen, wenn Du den Hund zur Arbeit mitnehmen möchtest, und er sollte das Wort „Aus“ können, um zu wissen, wann seine Belleskapaden ein Ende haben müssen.

Bedenke jedoch, dass der Hund die Kommandos nur dann ausführt, wenn Du sein Leittier bist und ihm etwas zu sagen hast. Immerhin tut er dies nur, um es Dir recht zu machen. Wirklich verstehen wird er den Sinn hinter Sitz, Platz und Bleib natürlich nicht, er kann sie nur umsetzen – für Dich!

Regel Nummer 3 – das Belohnungsprinzip ja oder nein?

Ein Hund ist ein Tier, welches vom Wolf abstammt und in freier Natur strengen Gesetzen unterliegt. Sicherlich ist das oft gehörte Belohnungsprinzip ein Sinnvolles, denn Schläge und Strafe versteht ein Tier nicht.

Positives und erwünschtes Verhalten sollte also immer mit Freude, Zuwendung oder Leckerlies belohnt werden. Unerwünschtes Benehmen kann ignoriert werden oder mit grummeligen Tönen dokumentiert sein.

Ab und an kann ein angedeuteter „Biss“ mit den Fingern am Hals des Hundes durchaus angebracht sein. Beispielsweise dann, wenn der Hund nach einem Kind oder anderen Menschen schnappt, wenn er Dir gegenüber plötzlich aggressives Verhalten zeigt, um seine Grenzen auszutesten, oder wenn er Dich bewusst respektlos behandelt und sogar anpinkelt.

Vergleiche es mit dem bekannten Klaps auf den Po beim Kind, der auch manchmal angebracht ist.

Regel Nummer 4 – Vermenschlichung vermeiden

Sehr viele Hunde werden heutzutage viel zu sehr vermenschlicht und auch so behandelt. Und dabei geht es nicht nur um das Anziehen von Hundekleidung, sondern um viele andere Faktoren.

Der Hund darf mit im Bett schlafen, auf dem Sofa neben dem Herrchen sitzen oder bekommt Essen vom Tisch. Sicherlich liebst Du Deinen Hund und möchtest ihm sein Leben so schön wie möglich machen. Doch bedenke, alles, was Du machst, immer aus der Sicht Deines Hundes zu betrachten.

Ein Hund, der mit Dir im Bett oder auf dem Sofa schläft, stellt sich in der Rangordnung Dir gleich, was in der Erziehung zu Problemen führen kann.

Futter vom Tisch bedeutet für ihn, dass Deine Nahrung auch gleichzeitig seine ist und es kein Mein oder Dein mehr gibt. Ziehe daher Grenzen. Wir sagen nicht, dass ein Hund nie auf dem Sofa sein darf oder im Bett schlafen kann. Wer allerdings Probleme bekommt, der muss die Regeln neu festlegen.

Die Hundeschule – wann ist der Besuch sinnvoll?

Es ist ab dem Welpenalter immer sinnvoll, eine Hundeschule zu besuchen. Allerdings können viele Regeln und Grundsätze auch selbst beigebracht werden. Viele Hundeschulen haben auch oft nur den Zweck, dass soziales Verhalten trainiert wird und der Hund Spielgefährten hat. Kannst Du ihm die nicht bieten, so ist ein Besuch für den Hund in der Hundeschule sicherlich eine schöne Erfahrung.

Und vielleicht lernst auch Du noch etwas dazu, vor allem wenn es darum geht, Grundkommandos anzutrainieren und zu festigen.

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Erstellt von Cimbi
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3 Gedanken zu „Hundeerziehung – Sichtweisen und Erziehungstipps“

  1. Ich finde es toll, dass der Artikel betont, dass jeder Hund erziehbar ist. Manchmal kann es herausfordernd sein, aber mit der richtigen Herangehensweise und dem nötigen Training ist es definitiv möglich.

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  2. Als stolzer Besitzer zweier Hunde kann ich bestätigen, dass die Anführerrolle im Rudel sehr wichtig. Sobald meine Hunde merkten, dass ich die Führung übernahm, verbesserte sich ihr Verhalten erheblich.

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